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Beobachtungsbericht   29./30.10.2005

    Beobachter: PS
    Kollegen: Kollegen aus KA, Christoph Herrmann aus Wissembourg (7"MakCass/CI700)
    Ort: KABR
    Datum/Zeit: 29./30.10.2005, 21.30 - 3.45 MESZ
    Sonne: Sonnenuntergang 18.12 MESZ
    Ende der Astronomischen Dämmerung: 19.58 MESZ
    Mond: Mondaufgang: 3:54 MESZ
    abnehmender Mond, 11% beleuchtet
    Wetter: Zunächst klar, dann Wolkendurchzug, danach sehr klar !
    Temperatur trocken, 13°C, wenig Wind
    Grenzgrösse: Duchsicht wechselnd, später sehr gut, >= 6mag
    Teleskop: 8" Newton D=200mm, f/4.5, f=900mm (TS-Orion)
    Feldstecher (FS) Fujinon 10x50, Fotostativ
    Montierung: parallaktische Montierung (Selbstbau)
    Filter: 2" Astronomik UHC, OIII, Hβ
    Okulare:
    Nagler 31mm 20mm 13mm 9mm 2xBarlow
    AP 7mm 4mm 3mm 2mm 1mm
    V 30x 145x 70x 100x 200x
    Feld 2.8° 1.8° 1.1° 0.9° 27'
    Objekte:
    Galaxien (Gx):
          M31 et al., M81/82, NGC 3077, 2976, 2959, Sculptor NGC 253
    Diffuse Emmisionsnebel (Neb):
          Rosettennebel (Mon/Ori), M42/43 (Ori), Pferdekopfnebel (Ori), California (Per)
    Dunkelwolken (DW):
          Pferdekopfnebel (Ori)
    Kugelsternhaufen (GC):
          NGC 288
    Offene Sternhaufen (OC):
          M45 Plejaden (Tau)
    Planetarische Nebel (PN):
          Helix-Nebel NGC 7293 (Aqr)
    Planeten:
          Mars, Saturn
    Weiteres:
          Meteore


    Alle Daten + Zeiten (in MESZ) aus Guide 8.0.    Bilder der Objekte: © STScI Digitized Sky Survey.
    Klick auf die Nummer in der Übersicht springt zu dem Objekt.
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    Die Highlights der Nacht sind gelb markiert.

Übersicht

    (1)  M31 (Gx, And)
    (2)  NGC 253 - Sculptor-Galaxie (Gx, Scl)
    (3)  Helix Nebel NGC 7293 (PN, Aqr)
    (4)  Plejaden M45 mit Nebeln (OC, Tau)
    (5)  Rosettennebel NGC 2238 + Sternhaufen NGC 2239 (Neb/OC, Mon)
    (6)  M42 Komplex (Neb, Ori)
    (7)  Pferdekopfnebel IC 434 (DW/Neb, Ori)
    (8)  California-Nebel (NGC 1499, Neb, Per)
    (9)  M81/82 Gruppe mit Begleitern (NGC 3077, 2976 + 2959)(Gx, Uma)
    (10)  Mars
    (11)  Saturn
    (11)  Meteore

Einführung

    Leider traf ich erst spät am KABR ein. Im SW zeigten sich schon einige Wolkenbänke. Die Durchsicht war nicht perfekt. Im Verlauf überzogen die Wolken den ganzen Himmel. Danach klarte es aber wieder auf und die Durchsicht, als auch die Luftruhe war sehr gut. Ich war etwas unvorbereitet (keine Liste neuer oder spezieller Objekte) und beobachtete deshalb hauptsächlich Standard-Objekte. Dennoch gab es einige interessante Neuheiten (für mich).

Beobachtungen

    (1) M31 - Andromeda und Begleiter (Gx, And)

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    Zu Beginn ein Blick im 31er auf M31 et al. Wie immer recht beeindruckend, wenn auch die Durchsicht zu wünschen übrig liess. Dennoch konnte man den zweiten Staubstreifen angedeutet parallel zum inneren Streifen sehen (meine ich). Vielleicht war es auch nur die relativ scharfe äussere Begrenzung des Spiralarms...?


    Feldgrösse ?'x?', © P. Surma


    (2) Sculptor-Galaxie NGC 253 + Kugelsternhaufen NGC 288 (GC)

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    Die beiden Objekte befinden sich ca 8 Grad südlich von Deneb Kaitos (Beta Ceti, 2mag) und lassen sich deshalb relativ leicht finden, wenn man genügend Horizontsicht hat (geografische Breite 48.9 Grad, Höhe=14 Grad zum Zeitpunkt der Beobachtung). Die Sculptorgalaxie überrascht durch ihre Grösse + Helligkeit - sehr empfehlenswert ! Selbst im 8" sieht man schon angedeutet die körnige Struktur, heute allerdings leider bestenfalls 'angedeutet'. Ein kurzer Vergleichsblick in einem benachbarten 12" Dob zeigte da natürlich schon deutlich mehr: körnige Wolkenstrukturen. Dennoch auch im 8" schön die lange Ausdehnung wegen der Edge-on Lage der Galaxie zu sehen. Im 31mm Nagler ausserdem in einem Gesichtsfeld mit dem Kugelsternhaufen NGC 288 (8.1m) im Süden (ca 1.7 Grad im SO). Beide waren auch im 10x50 Fujinon FS schon passabel zu sehen und NGC 253 auch dort als deutlich elongierte near-edge-on Galaxie erkennbar.


    Feldgrösse 60x60', © STScI Digitized Sky Survey


    (3) Helix Nebel NGC 7293 (PN, Aqr)

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    Nur ein kurzer Blick mit 31mm/20mm und OIII. Wenig Details sind erkennbar, die Durchsicht wurde leider auch schlechter und Wolken kamen auf. Das Auffinden des Nebels gelingt 21 Grad südlich des Aql-Mercedes-Sterns via Delta Aql... Auch im FS (ohne Filter) ist der Helixnebel schon angedeutet sichtbar, allerdings recht schwach.


    Feldgrösse 30x30', © STScI Digitized Sky Survey


    (4) Plejaden - M45 mit Nebeln (OC, Tau)

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    Ich werfe einen Panorama-Blick auf die Plejaden mit dem 31mm Nagler um die Reflexionsnebel zu sehen. Generell fällt einem schon sofort auf, dass über den Plejadensternen ein 'irritierender' Schleier liegt. Irgendwie sieht es aus, als ob das Objektiv leicht taubeschlagen sei. Das ist tatsächlich schon das erste Anzeichen für die Nebel. Am deutlichsten sieht man den Nebel südlich von Merope (23 Tau, Kastenstern links/vorne/unten). Wenn man mit Guide vergleicht sieht man auch, dass dort der Nebel ca 20 arcmin in sternenarmes Gelände herausreicht und dort dann eben besser + isoliert sichtbar ist. Im Feldstecher war nichts von den Nebeln zu sehen, allerdings denke ich, man könnte das bei guter Durchsicht nochmal probieren...


    Feldgrösse 60x60', © STScI Digitized Sky Survey


    (5) Rosettennebel NGC 2238 + Sternhaufen NGC 2239 (Neb/OC, Mon)

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    Der Rosettennebel (mit 1.5 Grad Durchmesser) ist ein typisches Widefield-Objekt. Zwar erreicht er nicht die grossen Ausdehnungen von California, Nordamerika und Cirrus, aber man benötigt dennoch das Umgebungsfeld um den Nebel in seiner typischen Form zu sehen. In der Verlängerung der 'Hutlinie' des Orion (Lambda/Phi2 --> Alpha Ori-->...nach Südost) findet man im Feldstecher und Sucher zunächst eine charakteristische helle 6er-Gruppe von Sternen, deren hellster Stern mit 5.8mag allerdings ungewöhnlicherweise ein K-Stern ist und deshalb wahrscheinlich eher ein Feldstern, als zum Haufen gehörig. Die anderen Sterne sind meist frühe + heisse Sterne (B, A) aus der Entstehung des zentralen Sternhaufens (NGC 2239) im Rosettennebel (NGC 2238). Wir befinden uns hier ja mitten in der Wintermilchstrasse, wo im Spiralarm junge Sternhaufen aus dem Gas entstanden sind. Im Feldstecher (und ohne Filter) sieht man den Nebel sehr sehr schwach engedeutet, allerdings nur wenn man den FS schwenkt. Im Newton mit 31mm und 20mm Okular und OIII ist der Nebel dagegen sehr schön mit Details zu sehen: die zentrale Höhlung, der breite Ring mit Fetzen und Höhlungen, rissartige Strukturen sind bei indirektem Sehen angedeutet. Man sollte sich das Objekt wohl mal in Ruhe bei maximaler Höhe und möglichst guten Transparenz-Verhältnissen ansehen - Faktor 1.5x grössere Öffnung (D=300 bei f/4...5) und damit Brennweite wären noch OK für dieses Objekt.


    Feldgrösse 60x60', © STScI Digitized Sky Survey


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    (6) M42-Komplex (Neb, Ori)

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    Der Winter naht und je später der Abend ... Die Durchsicht war später wieder richtig gut geworden und Orion stand ab 2Uhr schon ausreichend hoch über dem SO Horizont. Wenn der Himmel ausreichend dunkel ist, macht sich der 'Grosse Orionnebel' anscheinend mit UHC am besten, weil dieser Filter noch genug Licht passieren lässt, damit die feinen Strukturen nicht zu schwach und damit für das Auge unsichtbar werden. Der Anblick im OIII-Filter war irgendwie nicht so überzeugend, UHC dagegen verbesserte das filterlose Bild beträchtlich. Auch wenn das Auge im Prinzip kleine Details mit dem Teleskop auflösen kann, so gilt dies zunächst nur für starke Kontraste (helle Sterne vor schwarzem Himmel). Ist der Objekt-Kontrast jedoch schon intrisisch gering, so sorgt die MTF der Optik für noch weitere Abschwächung des Kontrasts, bis schliesslich das Auge diesen Kontrast nicht mehr wahrnehmen kann. Ausserdem sinkt dann das Auflösungsvermögen des Auges ab, weil eine Zusammenschaltung von Nervenzellen im Auge stattfindet. Beides sorgt dafür, dass man die feinen Details nicht mehr wahrnimmt. Also braucht man für feine Nebel-Details (!) möglichst viel Licht (-> Zusammenschaltung verhindern) und Kontrast (Kontrastschwelle des Auges überschreiten) !
    Das Teleskop war mittlerweile perfekt kollimiert und ausgekühlt, so dass die Sterne + Strukturen im Nebel perfekt rauskamen. Zugegeben hatte ich im C11 schon einmal mehr Detailstrukturen gesehen - dies aber nur auseinandergerissen bei sehr hoher Vergrösserung. Im Newton mit dem 20er Nagler bot sich eine fantastische Übersicht *UND* Detailansicht von M42 (die ich mit dem C11 nicht erreiche). Der Nebel (der für mich wie ein Blick in eine geöffnete Hand ausieht) ist oben zur Vollkugel geschlossen (südliches = 'oberes' schwaches Filament). Es gibt Detail-Strukturen am oberen (südlichen) Ende des dunklen Fingers, der auf das Trapez zeigt. Der östliche Nebelarm ist ein scharf begrenzter Balken. Im gesamten Helligkeitsverlauf des Nebels gibt es überall deutliche, scharf begrenzte Stufen (ähnlich einem bildverarbeiteten Foto mit reduzierten und ganz wenigen Tonwertstufen) - der Anblick ist schon wie ein Foto !
    Auch im FS schon sah M42 super aus, wenn auch der eigentlich Nebel eher nur indirekt gesehen wird. Wenn der Fujinon genau fokussiert ist, sehen die Sterne im inneren Gesichtsfeld völlig perfekt aus. Selbst die 3 helleren Trapezsterne (ca 12-14arcsec Distanz gegeneinander) sieht man nadelpunktscharf getrennt nebeneinander. Dazu kommt, dass man sowohl den M42-Nebel als auch die 3 Gürtelsterne in einem Feld sieht, was man sonst auch nur von Fotos kennt. Den Fujinon möchte ich mittlerweile zu keinem Beobachtungsrun mehr missen !


    Feldgrösse 60'x60', © STScI Digitized Sky Survey


    (7) Pferdekopf IC 434 (DW/Neb, Ori)

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    Nachdem M42 sich so toll hatte sehen lassen, wagte ich mich doch noch an das schier unmögliche: Pferdekopf mit dem 8" Newton. Mit dem C11 hatte es bei gutem Himmel (5.5-6.0mag, am KABU) ja schon einmal definitiv geklappt, bestätigt vom Mitbeobachter Udo Thiel damals, als auch mit Quercheck in dessen 20" Dob. Mit nur 8" Öffnung schien mir das ganze allerdings sehr gewagt. Der Pferdekopf ist tatsächlich ein sehr schwieriges Objekt. Es gleicht sehr dem Versuch eine schwarze Katze im unbeleuchteten Tunnel zu sehen.
    Die Auffindung der Stelle ist an sich relativ leicht: Ausgehend von Zeta Orionis nach Süden. Dort gibt es eine Konstellation mit einem 3er Sternbogen im Norden und 2 weiteren Sternen im Süden, die zusammen ein Trapez bilden. Die Nebelkante und der Pferdekopf liegen innerhalb diese Trapezes. Es ist ein guter Anhaltspunkt zu wissen, dass die charakteristische Hell/Dunkel-Nebelkante, auf der der Pferdekopf sitzt, sich auf der Verbindungslinie der Sterne Zeta Ori - HD37805 (mittlerer Bogenstern) - HD37806 befindet. Dann sucht man per indirektem Sehen eine dunkle Ausbuchtung auf der (ohnehin schon sehr) schwachen Nebelkante. Diese liegt dabei in einer Dreieckskonstellation mit den 2 westlichen Sternen des oberen Sternbogens.
    Im 31mm Nagler suchte ich mir zunächst das Feld zurecht. Das Problem ist dann aber, dass die Umgebungssterne das Feld überstrahlen. Also benutzte ich das 20mm Nagler mit dem HBeta-Filter (!) und brachte Zeta Ori und auch Sigma Ori knapp ausserhalb (!) des Gesichtsfelds, damit sie nicht blenden und den Dunkelnebel überstrahlen. Das 20mm Okular ist ausserdem von der Austrittspupille besser angepasst an das f/4.5 des Teleskops. Ersteinmal konnte ich die hell/dunkel Kante sehen (HBeta-Filter !), das war schon ein erster Erfolg. Sie ist - trotz Filter - keineswegs prominent, aber doch sichtbar (mit der entsprechenden DeepSky-Leidensfähigkeit bewertet natürlich :-), besonders wenn man das Teleskop bewegt. Direkt war vom Pferdekopf nichts zu sehen. Jetzt versuchte ich mit indirektem Sehen nach einer Beule in der Kante, und wirklich sah ich den Dunkelnebel und zwar reproduzierbar immer wieder, wenn auch nur immer indirekt aus dem Augenwinkel und mit grosser Konzentration. Ein ausgebuchteter Lappen vor etwas hellerem Grund. Sicherlich war das eine Beobachtung am Limit, aber gesehen habe ich ihn definitv. Auf jeden Fall zeigt dies, dass es sicht lohnt diese Beobachtung nochmal zu wiederholen bei Kulmination und besten Verhältnissen. Die Durchsicht war heute allerdings schon ziemlich gut und wird wohl nur schwer zu toppen sein an gleicher Stelle. Natürlich wäre das ein Kandidat für den HEHO im Südschwarzwald oder die Alpen... Nachzutragen wäre, dass ich meine die Hell/Dunkel-Kante grenzwertig schwach angedeutet auch im FS gesehen zu haben, aber nur bei Bewegung. Hierfür lege ich meine Hand allerdings nicht ins Feuer, da man durch die Sterne, (die die Linie markieren) eventuell von den eigenen Wahrnehmungsmechanismen getäuscht wird (Gehirn zieht automatisch eine Linie durch die Sterne).
    Jedenfalls war es aufregend den Pferdekopf mit diesem doch recht kleinen Teleskop zu sehen !


    Feldgrösse 60'x60', © STScI Digitized Sky Survey


    (8) California-Nebel (NGC 1499, Neb, Per)

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    Ein weiteres HBeta-Objekt, wenn man den Filter schonaml in der Hand hat... California hatte ich schon mehrere Male mit dem Newton gesehen. Dies also nur als Quercheck zum Vergleich wie gut heute die Verhältnisse waren. Im Fujinon ohne Filter war der Nebel grenzwertig schach zu sehen - nur bei Bewegung, sonst nicht. Mittlerweile kenne ich die Sterne um den und im Nebel recht gut, so dass die Detektion leichter wird (aber auch die Gefahr der Einbildung wächst, zugegeben :-). Wieder waren die bekannten Strukturen zu sehen (siehe Beobbericht 4.9.2005 HEHO). Daneben allerdings aber auch (neu !) eine Andeutung des Augenlochs des 'Sepia-Tintenfischs'. Selbst im 31er Nagler passt California nicht komplett ins Bild (Ausdehnung O-W > 3 Grad). Ein riesiges Teil !


    Feldgrösse 60'x60', © STScI Digitized Sky Survey


    (9) M81/M82-Gruppe mit Begleitgalaxien (NGC 3077, 2976 + 2959) (Gx, UMa)

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    M81/82 ist natürlich ein Standardobjekt, jedoch wollte ich heute noch die weiteren Galaxien in der Nähe sehen - zumindest in der Übersicht. Im 2.8 Grad grossen Feld des Nagler 31 waren 4 Galaxien schön zusammen sichtbar:


    Name Typ m_B M_B Distanz
    M81 Sb 7.9m -21.6m 5.6 Mpc
    M82 Sd-pec 9.1m -18.6m 2.2 Mpc
    NGC 3077 Sd 10.6m -17.1m 2.9 Mpc
    NGC 2976 Sc 10.8m -17.9m 3.9 Mpc
    NGC 2959 SB 13.8m -20.6m 62 Mpc


    M81 ist eine recht grosse Spirale, die im Hintergrund der Gruppe liegt, während die anderen Galaxien eher geringe Leuchtkräfte haben, aber dafür etwas näher zu uns liegen. Die 4 hellen Galaxien sieht man unschwer wenn man alle Positionen gesucht hat. Daneben gibt es aber noch ein schwache Galaxie im fernen Hintergrund: NGC 2959. Für diese reichte das 31mm nicht mehr. Erst im 13mm Okukar war sie schwach zu sehen, kein Wunder bei 13.7mag Helligkeit und mehr als 10-facher Entfernung ! Natürlich gab es in M82 wieder die Staub-Strukturen zu sehen, allerdings fehlt einem hier das C11 um einfach mehr Details zu sehen ...!


    Feldgrösse ?'x?', © P. Surma


    (10) Mars

    Im 7" MakCass (f/10) von Christoph Herrmann (aus Wissembourg angereisst, weil es am KABR besser ist als in der Südpfalz :-) konnte ich mir schön den Mars ansehen. Die Luft war zunächst unruhig (Wolkendurchzug), später dann aber aussergewöhnlich stabil und im Nagler 13mm mit 2x Barlow war schön scharf ein über die ganze Scheibe reichendes dunkles Band mit leichten Ecken zu sehen. Das widerlegt für mich eigentlich das Vorurteil, Nagler Okulare seien schlecht für Planeten. Auch Christoph meinte, das Okular sei für seinen (Planeten-Freak-) Geschmack sehr gut. (natürlich braucht man das 82 Grad Gesichtfeld nicht, das ist ja klar , aber wenn man dei Okulare schon für Deep-Sky besitzt, sehe ich nicht so viel Grund spezielle Planetenokulare anzuschaffen...). Die Marsscheibe hatte heute einen Durchmesser von 20arcsec bei 69 Mio Km Entfernung (vgl Opposition im Jahr 2003: 55 Mio Km). Zur Beobachtungszeit kulminierte der Mars, Durchsicht war sehr gut. Die Schärfe des Bildes war wohl auch zum Teil dem MakCass zu danken: diese war deutlich besser als was ich sonst immer gesehen habe bei Mars und anderen Planeten.

    (10) Saturn

    Das gleiche mit Saturn, jedoch stand er noch sehr horizontnah. Selbst Cassini war nur manchmal auszumachen. Warten auf den Winter ... :-)

    (10) Meteore

    Es gab am Abend viele Meteore. Einer in der frühen Nacht gegen 22:30 im Süden war ungewöhnlich langsam und zog eine sehr lange Bahn in ca 30 Grad Höhe waagrecht über dem Südhorizont (mindestens 30 Grad Bogenlänge). Wahrscheinlich handelte es sich dabei um einen (sehr tangentialen) Meteoriten-'Streifschuss' in die Hochatmosphäre.


Version: 15.08.2008    (initial report 02.11.2005)
© 2007 by P. Surma