Beobachtungen
(1) M31 und Kugelhaufen G1/Mayall II - Sb Spiralgalaxie (And)
→ CrossRef
M31 war natürlich mit blossem Auge mit Leichtigkeit auszumachen. Im Fujinon FS dann ein
tolles Bild: die Scheibe ist richtig dicht + massiv zu sehen, die Ausdehnung beträgt grob
1/3 des Gesichtsfeldes des Fujinon 10x50 (6.5Grad) also ca 2-2.5 Grad. So deutlich habe ich
M31 noch nie in einem FS gesehen - super ! Normalerweise sieht man ja oft (bei schlechtem
Himmel) nur den zentralen Bulge als milchige Verdichtung (manchmal sogar im Teleskop so),
heute war aber wirklich die Scheibe von M31 im Feldstecher (!) absolut leuchtend + prominent
zu sehen. Ausserdem war das Staubband schon im FS in Richtung Norden (zu der elongierten
E-Galaxie M110=N205 hin) angedeutet, weil die Scheibe in diese Richtung enger + schärfer
begrenzt war als in die Gegenrichtung nach Süden. Natürlich waren auch die Begleiter
NGC 224/205 ohne weiteres im FS sichtbar.
Im Teleskop dann zunächst im 31er Nagler eine tolle Übersicht (2.8Grad Feld), besser aber
noch im 20er (ca 1.8Grad Feld), weil besser angepasste AP (4.5mm anstatt knapp 7mm), deutlicher
und mit mehr Detail (Vergrösserung). Der innere Bulge hat natürlich - ausser dem zentralen Peak -
keine sichtbare Struktur, aber im Norden des Kerns war der Staubstreifen so scharf + deutlich wie
nie. Der Streifen war sehr weit sichtbar, vom Kern (und jenseits des Kerns) bis auf die Höhe des
Sterns HD 3914, fast 3/4 Grad (nachträgliche Längenmessung in Guide8). Jenseits des Streifens dann
wieder die Scheibe.
Feldgrösse ?'x?',
© P. Surma
Selbst Sterne (Überriesen) mit M=-8mag erreichen in der Entfernung von M31 (m-M) = 25 nur
scheinbare Helligkeiten von 17mag ! Die Einzelsterne von M31 sind visuell also NICHT mit dem
Newton sichtbar. Anders steht es mit Kugelhaufen (KH). Die KH der Galaxis haben typischerweise
Absoluthelligkeiten von -6m bis -8m. Der KH M13 im Herkules z.B. hat in ca 25000 Lj
Entfernung für uns eine Helligkeit von 5.8 mag (-> M= -8.6). Der riesige Omega Cen hat eher
als Ausnahmeobjekt eine Absolut-Helligkeit von sogar -10.7m. Man kann sich somit ausrechnen:
ein Omega Cen in M31 hätte nur etwa 15mag scheinbare Helligkeit, M13 sogar nur 16.4mag !
Tatsächlich gibt es in M31 einige KHs im Bereich von 15mag. Es gibt aber sogar noch einige
wenige hellere. Insbesondere ist Mayall II = G1 = 000-001 mit 13.75m besonders hell.
G1 ist damit um mehr als 1mag leuchtkräftiger als Omega Cen und sogar 2.5mag leuchtkräftiger
als M13 (entspricht ca. 10x mehr an Sternen) !
In SuW gab es es vor einigen Jahren eine Aufsuchkarte für diesen Haufen, die allerdings
unglaublicherweise von Fehlern nur so strotzt: ein Stern ist mit M32 beschriftet, der
KH ist falsch identifiziert, obwohl die Koordinaten numerisch richtig angegeben sind. Ich
hatte schon auf dem KABR versucht den KH nur mit dieser Karte zu finden, aber war damals
irritiert, dass er absolut nicht diffus aussah, sondern perfekt sternartig + auch etwas
zu hell. Ich hatte deshalb nach der Beobachtung am KABR starke Zweifel... Diesmal
versuchte ich es deshalb nochmal mit Guide 8.0 als Datenbasis.
Der KH G1 liegt DEUTLICH ausserhalb der visuell sichtbaren Scheibe, ca 2.5 Grad (das entspricht
in der Distanz zu M31 von ca 2.7 Mio Lj dann ca 120.000 Lj Entfernung vom Kern von M31) abseits
des Zentrums bei PA=230 Grad (SW). Nach einigem Starhopping fand ich die Gegend mit schwachen
Sternen (Nachbarsterne 10-11m) bei Koordinaten RA: 00 32 46.84 Deklination: 39 34 41.84.
Der KH war schon im 20er Nagler erkennbar, richtig deutlich aber im 9mm. Ich war erstaunt,
dass sich 13.75mag so leicht erkennen liessen, es war keinerlei Problem mit direktem Sehen !
Ich denke die Grenzhelligkeit im Teleskop lag mindestens 1mag tiefer (also annähernd 15mag).
Das Objekt war ausserdem nicht genau sternartig, sondern einkleines bisschen diffus. Wenn man
bedenkt dass KH Durchmesser von typisch 2-300 LJ haben, dann müsste ein KH von M31 ca 20arcsec
Durchmesser haben. Wahrscheinlich sieht man aber eben davon nur den innersten hellen Kern !
Toll, diesen Kugelhaufen in einer anderen Galaxie sehen zu können, die Vorstellung ist schon
auf jeden Fall ziemlich 'thrilling'.
Die Grenzgrösse deutlich jenseits 13.75m erstaunte mich allerdings wirklich: aus dem Verhältnis der
Öffnungen Auge/Teleskop = 7/200mm würde man naiv zunächst einen Gewinn von 7.3mag abschätzen,
was bei fst=6.2m dann 13.5m ergibt. Aber wie gesagt G1 war easy sichtbar und deutlich (schätze
mindestens 1mag) oberhalb meines Detektionslimits. Aber man sollte bedenken, dass hier nicht nur
die reinen geometrischen Verhältnisse gelten, sondern dass es auch zusätzliche physiologische
Effekte gibt. Genauere Infos dazu findet man in folgenden Links:
[Ein Nachrechnen des MagLimits
ergibt dann auch eine Grenzgrösse von bis zu ca. 15mag für den 8" Newton. Die Beobachtung stimmt
also so... :-) PS 13.06.2008]
Hier auch ein
Hubble-Bild von G1
mit zwei sehr eng benachbarten Sternen (nicht in Guide enthalten, aber unten auf dem DSS-Bild gerade
noch zu erkennen):
Feldgrösse 20'x20',
© STScI Digitized Sky Survey
(2) M33 - Sc Spiralgalaxie (Tri)
→ CrossRef
Noch ein Versuch in Nachbargalaxien Details zu sehen. M33 ist ja bekanntlich - trotz seiner
grossen integrierten Helligkiet - ein eher sprödes Objekt, weil seine Flächenhelligkeit so
gering ist. Mit dem guten Himmel konnte man aber nochmal mehr probieren. Zunächst war M33
im FS sehr leicht erkennbar, auch schon als relativ grosse Fläche, wesentlich deutlicher als
sonst gewohnt.
Im Teleskop dann: der Kern sehr gross und wenig gepeakt (also nicht wie M31), relativ diffus,
drum herum die Scheibe. In der Scheibe waren dann im 20/13er Nagler tatsächlich auch Spiralarme
zu erkennen ! Diese waren doch so deutlich, dass ich ingesamt 4 Arme einzeln sehen konnte: 3 Arme
nach S (in Richtung auf den Stern HD 9483) und einer nach NO (auf die Sterngruppe zu um den
Stern HD 9687). Ausserdem konnte ich sehen, dass die Arme gewunden waren und zwar so, dass
die im S bei grösseren Radien in Richtung W abbogen (wie ein Feuerrad, das sich im
Uhrzeigersinn dreht) . Alle die Beobachtungen machte ohne Vorwissen, d.h. initial am Teleskop,
OHNE mir etwa Bilder oder Karten in Guide vorher anzusehen. Ich habe die Beobachtungen erst
hinterher (!) in Guide verifiziert. Insgesamt habe ich M33 - selbst mit dem C11 (allerdings bei
schlechterem Himmel) - noch nie besser gesehen !
Feldgrösse 45x45',
© STScI Digitized Sky Survey
(3) Stephan's Quintett NGC 7317, 7318A, 7318B, 7319 + 7320C = Hickson 92 (Gx-Gruppe, Peg)
→ CrossRef
Stephan's Quintett ist ein hartes Testobjekt für Augen, Instrumente und Sicht-Bedingungen. Unter dem
aufgehellten Himmel von LAHA, war es selbst im C11 nur schwach zu sehen. Am KABR war es
im Newton schon etwas besser, jetzt war ich gespannt ob der Himmel hier mehr zeigen konnte. Das
Aufsuchen funktioniert erstmal - von der oberen Ecke des Pegasus-Quadrats ausgehend - über die unschwer
schon im FS sichtbare NGC 7331. Im 9mm Nagler war das SQ dennoch spröde. Die beiden/drei hellsten
Galaxien konnte ich sehr sicher ausmachen: NGC 7320 als einzelnes Objekt und 7318A/B als nicht
aufgelöstes Paar. Die Galaxie NGC 7317 war nicht klar zu erkennen, da in direkter Nähe ein 12m Stern
steht und man irritiert wird bzw Verwechslungsgefahr besteht. Gerade noch am Erkennungslimit war
NGC 7319 (14.1m) im N der Gruppe auszumachen, allerdings nur mit indirektem Sehen und Anstrengung.
Dennoch finde ich, dass sich 14mag Galaxien in einem 8-Zöller sehen lassen können. Das nächste Mal unter
diesem Himmel muss das C11 ran... Ein Problem des Newton war - ausser der etwas zu geringen Lichtstärke -
auch die geringe Vergrösserung (Primärbrennweite nur f=900mm!). Enge Paare werden nicht getrennt
und oft muss man Barlows einsetzen um genug Vergrösserung zu bekommen. Man bedenke: die Nagler
31/20/13/9mm ergeben an meinem 8-Zoll f/4.5 Newton nur Vergrösserungen von grob 30/45/70/100x !
Das ist doch bei kleinen Objekten recht wenig für Details und aus Galaxienpaaren in Haufen werden
da schnell ineinander verschmierte Flecke...
Link zu Weiteren Infos zum Stephan's Quintett
Feldgrösse 15'x15',
© STScI Digitized Sky Survey
(4) Dreiteilige Barndard'sche Dunkelwolke B142/143 (DW) - 1.5 Grad westlich Gamma Aql
→ CrossRef
Wie am KABR letzte Woche (Details siehe Beobachtungsbericht vom 30.08.2005) schaute ich mir
als Kontrollobjekt nochmal die Barnard'sche Dunkelwolke im Feldstecher an. Sie war schon deutlicher als
am K zu sehen, jedoch nicht viel. Wie gesagt, heute hatte es leichten Dunst in Horizontnähe, deshalb
gabe es hier wohl keinen Gewinn an Sichtbarkeit. Im Vergleich dazu verbesserten sich die DW im Cyg
nochmals deutlicher gegenüber dem K (siehe unten) - nahe dem Zenit ausgezeichnete Bedingungen !
Feldgrösse 60x60',
© STScI Digitized Sky Survey
(5) Nordamerika-Nebel (NAN) NGC 7000, Pelikan-Nebel IC 5070 und Umgebung mit Dunkelwolken (Cyg)
→ CrossRef
Im Feldstecher ist der NAN sehr sehr deutlich zu sehen, so deutlich wie sonst im Teleskop nur mit Filtern -
Golf von Mexico, mit Dunkelgebieten im O und im W. Im Gegensatz zur Beobachtung am KABR (Details
siehe Beobachtungsbericht vom 30.08.2005) , konnte ich heute im FS (!) auch den Pelikan schwach erkennen,
allerdings ohne die geringsten (Form-)Details. Im Teleskop mit Nagler 20mm waren am Pelikan sehr
schön und deutlich Kopf, Schnabel, und 2-teiliger Unterkörper zu sehen, die Augenhöhlen allerdings
wieder nicht. Weitere Details zum Pelikan siehe KABR-Bericht !
Feldgrösse ?'x?',
© P. Surma
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(6) Milchstrasse im Cyg (nördlich Nordamerika-Nebel, Gebiet um Gamma Cyg)
Beeindruckend im Feldstecher wieder die Gegend nördlich des NAN. Dabei sieht man, dass der NAN eigentlich
(ausser wegen seiner Form) in dieser Gegend überhaupt nichts besonderes darstellt. Es gibt nördlich davon
genauso helle Gebiete und darin eingebettet scharf abgesetzte DW, die sehr beeindruckend anzusehen sind
wenn man ein paar Grad Gesichtsfeld hat (10x50 Feldstecher 6.5Grad, 31mm Nagler 2.8 Grad). Ebenso ist die
Gegend um Gamma Cyg voll mit Nebeln, Sternwolken + DW. Der ganze Schwan - vor allem zwischen Gamma und Alpha -
ist durchsetzt mit hellen + dunklen Wolken. Das sollte man sich unbedingt mal ansehen, wenn man mal
guten Himmel hat ! Ich habe aber letztlich doch nicht überprüft, ob die hellen Gebiete nur aus Sternen
bestehen oder auch - wie beim NAN - aus Gas bestehen. Das könnte man mit Beobachtungen im OIII Filter
mal ausprobieren ! Etwas schade ist, dass im Guide8 um Alpha Cyg nur der NAN und Pelikan eingezeichnet
sind, ansonsten nur die grossräumigen Milchstrassen-Isophoten. Die Details mit den DW sind nicht
kartenmässig erfasst. Hier hilft nur in der Darstellung die Sterngrenzgrösse hochzudrehen, dann werden
auch die Dubnkelwolken auf indirekte Weise durch den Mangel an schwachen Sternen sichtbar...
Feldgrösse ?'x?',
© P. Surma
(7) Cirrus-Komplex NGC 6960, 6992/6995=W und 'Pickerings Triangular Wisp' (SNR, Cyg)
→ CrossRef
Im Feldstecher sind beide Seiten des Cirrus sichtbar, der W-Teil schwächer aber doch sichtbar. Der
Mittelteil (Pickering's Triangular Wisp) jedoch nicht. Im Feldstecher sieht der Nebel sehr natürlich
und schön aus, weil er sehr transparent vor den Sternen zu schweben scheint und nicht so unnatürlich
'deckend' wie im Teleskop mit Filter wirkt. Im Teleskop mit 31er Nagler + OIII hat man alle Teile des
Cirrus in einem, Feld. Insbesondere Pickering's Triangular Wisp ist (so deutlich wie unter schlechten
Bedingungen der NAN) als dreieckige Form mit Ausläufern nach Süden zu sehen. Bei höherer Vergrösserung
schaueich mir noch die Deatils der äusseren Nebel an. Im Sturmvogel (O-Teil bei 52 Cyg) am N-Ende sind
(indirekt) scharfe Kanten zu sehen (siehe auch auf Fotos), am unteren Ende das Auffasern. Im W-Teil sind
die Details echt phantastisch. Das S-Ende ist unglaublich reich strukturiert und viel mehr verbreitert als ich
es sonst immer sehe. Überall gibt es Fasern und Brücken und Löcher und weitere Details. Am oberen Ende
des südlichen Drittels gibt es eine scharf begrenzte dunkle Teilung. Wohl wegen dieser starken Teilung
ist tatsächlich dieser südliche Teil des Cirrus-Westteils auch eigens im New General Catalogue als
NGC 6995 aufgeführt ! Unglaublich welche Details man in dem 8-Zöller sehen kann, wenn der Himmel gut
ist !!!!
Feldgrösse ?'x?',
© P. Surma
(8) Helix Nebel NGC 7293 (PN, Aqr)
→ CrossRef
Nur als Quality-Check auch noch ein Blick auf den Helix-Nebel: schon im FS sichtbar auch ohne Filter.
Im Teleskop 20er Nagler + OIII ist das Loch in der Mitte und etwas weitere Struktur zu sehen, z.B. die
ausgefransten Ohren in O-W-Richtung. Der gesamte Eindruck des Nebels war etwa so wie im C11 bei gutem
Himmel in LAHA. Insofern kann man sagen, dass der gute Himmel (zum Teil) den Sprung von 8->11 Zoll
wettmacht.
Feldgrösse 30x30',
© STScI Digitized Sky Survey
(9) California-Nebel (NGC 1499, Neb, Per)
→ CrossRef
Der California ist schon ein besondere Herausforderung. Er hat sehr geringe Flächenhelligkeit, ist riesig
gross (3 x 1 Grad) und hauptsächlich HBeta-Strahler. Man braucht also den Filter, ein Grossfeld-Teleskop
und super Himmel. Ich hatte ihn bisher schon schwach mit dem C11 bei f/6.5 (Fokalreduktor, HBeta) gesehen,
allerdings ist es schwierig sich - mit Starhopping - ohne den Gesamtüberblick an die Kanten heranzutasten.
In LAHA hatte ich ihn auch schonmal gesehn mit dem Newton und HBeta-Filter.
Wegen des guten Himmels wagte ich zunächst das Verwegene: im 10x50 Fujinon-Feldstecher ohne Filter ?!
Ich konnte den California tatsächlich im FS sehen! Sehr schwach und extrem durchsichtig, aber dennoch war
eindeutig die Form (Mandelform) und die Ausdehnung - zwischen den Beiden Sternen Xi Per und HD 25152 liegend -
zu erkennen. Unglaublich. Insbesondere half es, den FS auf dem Stativ fixiert hin und herzufahren. Dadurch wird
selbst dieses schwache Objekt vor dem Hintergrund sichtbar.
Im Teleskop mit HBeta-Filter war der Nebel im Nagler 31mm sofort sichtbar. Die Feldgrösse erlaubt es fast
schon den ganzen Nebel zu sehen (die spitzen Enden fehlen dennoch). Da ich die Erfahrung gemacht hatte,
dass selbst schwache Flächenhelligkeiten Vergrösserung gut vertragen, probierte ich dennoch das 20er Nagler.
Ohne vorher Fotos oder Karten studiert zu haben, konnte ich jetzt schwach aber nachvollziehbar sogar Details
im Nebel erkennen: Auffallend ist zuerst die sehr scharfe, konkave äussere Begrenzungskante im NO.
Die O-Seite des Nebels endet spitz zulaufend etwa bei dem Stern HD 25508, von der Spitze aus zieht sich
jedoch ein Dunkelband ca 1/3 in Richtung Mitte des Nebels nach W. Das W-Ende ist breit und hat
mindestens 2 Ausbuchtungen, die etwa bei einem kleinen Sterntrapez bei dem Stern HD 24747 enden. Auch auf
der Westseite ist der Nebel in der Mitte deutlich dunkler (Teilung). Die gesamte sichtbare Länge des Nebels
beträgt mindestens 1.5 Grad (von HD 24747 bis HD 25508). Der S-Rand des Nebels wird oberhalb von Xi Per von
3 schwachen Sternen (W-Ende ist HD 24747) markiert, die man bei schlechter Sichtbarkeit gut als
Starhopping-Hilfe verwenden kann. Diese Boebachtungen wurden alle ohne Vorwissen gemacht ! Alle Details habe
ich mit dem Bild in Guide IM NACHHINEIN (für Erkenntnistheoretiker: a posteriori) zuhause nachvollzogen. Sie
stimmen alle wirklich erstaunlich gut,
ich war ziemlich erstaunt beim Nachsehen! Ausserdem fiel mir dann auch auf, dass California stark einem
schwimmenden Tintenfisch/Sepia ähnelt: dieser schwimmt von O nach W, die ausgefranste W-Seite sind die Tentakeln
(voraus schwimmend), die spitze O-Seite der Schwanz. Es gibt sogar ein Auge, als deutliche Höhlung im Nebel.
Diese fiel mir beim Beobachten aber leider nicht auf - das ist schonmal für's nächste Mal vorzumerken :-).
(10) Satelliten Flotte (Aur)
→ CrossRef
Während ich mit dem Feldstecher im NO spazierenschaute flogen mir plötzlich 3 Satelliten (?) ins Bildfeld.
Auch mit blossem Auge waren diese zu sehen, alle gleich hell etwa 4.5mag schätzungsweise. Die 3 flogen in
exakter Formation: ein genau rechtwinkliges Dreieck mit einer langen waagrechten Seite von ca 2.5 Grad Länge,
und einer kurzen, senkrechten Seite von ca 1.5 Grad Länge (die beiden Objekte auf der senkrechten Seite voraus
in Flugrichtung ONO). Um 02.38 Uhr MESZ flogen sie zusammen flach schräg durch Auriga, von rechts oben (etwa von
Beta Per = Algol) kommend nach links unten (nach ONO). Der 90-Grad-Winkel wurde gegen Ende etwas kleiner
(wohl ein Projektionseffekt). Ich dachte zunächst an hochfliegende Militärflugzeuge (Transporter), die
in Formation fliegen. Es war aber keinerlei Blinken zu sehen, konstantes Licht. Ausserdem wurden mehrere
Sterne überquert auf der Flugbahn. Die Sterne wurden nie schwächer (etwaige Kurze Bedeckung), sondern behielten
immer Ihre konstante Helligkeit, was für eine SEHR geringe Winkleausdehnung spricht, also wohl doch Satelliten
und keine Flugzeuge. Auch war keinerlei Lärm zu hören (es war ziemlich windstill). Komische Klingonen-Flotte ! -
Was war denn das ?
Anmerkung am 12.9.2005:
Das beobachtete Satelliten-Triplett wurde im Nachhinein identifiziert. Mithilfe von Calsky
habe ich die 3 eindeutig
beim Flug durch Auriga um 02:38 identifizieren können. Die Flugbahn stimmt genau mit dem überein was ich gesehn habe !
Ist ja echt ganz nett was man so alles rauskriegt mit www.CalSky.de :-)
Name: NOSS 2-2 (C)
Gestartet: 08. Nov. 1991
Dimension: 3 m x 2 m, zylindrisch
Helligkeit: 5.7 mag (bei 1000 km Distanz und 50% Beleuchtung)
4.5 mag (im Perigäum und voll beleuchtet)
USSPACECOM Nr: 21799
Internationale Bezeichnung: 1991-076C
Orbit: 826.8 x 1388.3 km, 107.4min Inklination: 63.4°
Bahnalter: -3 Tage
-
USA 77/NOSS 2-2C
(21809 1991-076-E) Mag= 5.5m Arietis
az: 123.6d ESE h: 54.4d dist: 1132.5km
ra: 2:11.9 de: +22:42
-
USA 74/NOSS 2-2A
(21799 1991-076-C) Mag= 5.5m Arietis
az: 123.2d ESE h: 53.2d dist: 1117.8km
ra: 2:15.9 de: +21:55
-
USA 76/NOSS 2-2B
(21808 1991-076-D) Mag= 5.5m Arietis
az: 128.6d SE h: 52.2d dist: 1129.3km
ra: 2:06.8 de: +19:13
(11) NGC 891 - (Gx, And)
→ CrossRef
Ich wollte auch nochmal NGC 891 probieren, die Edge-on Galaxie 10.9m) in And mit dem Staubstreifen. Am KABR
hatte ich den Staubstreifen nicht sicher erkennen können. Auch heute - selbst bei hoher Vergrösserung 9mm -
war er nur indirekt mit letzter Ktaft sichtbar (gut ich war auch schon ziemlich müde gegen 3 Uhr muss ich
sagen). Der Staubstreifen in der Hauptebene blitzte hin und wieder auf (wenn Dunkelheit überhaupt aufblitzen
kann :-). Man sieht aber schön, dass es sich um eine - im Vergleich zu 4565 etwas fettere - Edge-On Spirale
handelt. Sicherlich ist NGC 891 aber (obwohl recht gross) ein recht schwieriges Objekt für grosse Öffnung
und sehr dunklen Himmel. Im Feldstecher war von ihr allerdings nichts zu sehen (10.9mag !).
Feldgrösse 15'x15',
© STScI Digitized Sky Survey
(12) M81/82 (UMa)
→ CrossRef
Zwei Standardobjekte zum Abgewöhnen. In M82 war im Newton der Staubstreifen zu sehen, nicht ganz so gut aber fast
so wie im C11 in LAHA, allerdings fehlt einem die Vergrösserung hier sehr! M81 sieht wie ein Double von M31
im FS aus ! Beide waren zusammen im Okular sichtbar - selbst im 13mm Nagler noch.
Feldgrösse ?'x?',
© P. Surma
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